Tagung ‘Imaginations of Autonomy’
Am 22.- 24. Mai 2024 fand am Lehrstuhl für Mediensoziologie an der Universität Paderborn eine internationale oder interdisziplinäre Tagung unter dem Titel ‘Imaginations of Autonomy: On Humans, AI-Based Weapon Systems and Responsibility at Machine Speed‘ statt.
In einem Kurzbericht auf der Webseite der Koalition Stop Killer Robots, fassen Ishmael Bhila, Swati Malik, Adriano Nogueira Drumond Lopes und Gabriel Udoh – junge Forschungsstipendiat:innen aus dem Globalen Süden – die Konferenz folgendermaßen zusammen:
Vom 22. Bis 24. Mai 2024 trafen sich führende Wissenschaftler:innen, die sich mit autonomen Waffensystemen beschäftigen, an der Universität Paderborn, um darüber zu diskutieren, was Autonomie in Waffensystemen und Mensch-Maschine-Interaktion bei KI-basierten Waffensystemen bedeutet, insbesondere in Bezug auf das Konzept der Verantwortung. Die von Jutta Weber und Jens Hälterlein organisierte und an der Universität Paderborn (Deutschland) durchgeführte Tagung war die Auftaktkonferenz des interdisziplinären Kompetenznetzwerks “Meaningful Human Control – Autonomous Weapons Systems between Regulation and Reflexion“. Sie brachte Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Disziplinen sowie Vertreter:innen von Nichtregierungsorganisationen (NRO) zusammen, um die komplexe Dynamik zwischen künstlicher Intelligenz, Militärtechnologie und menschlicher Verantwortung zu erforschen.
Da autonome Waffensysteme (AWS) zunehmend über fortgeschrittene Automatisierungsfähigkeiten verfügen, wird die Grenze zwischen maschinellem und menschlichem Handeln wahrscheinlich zunehmend verschwimmen. Diese Systeme sind zwar hochgradig autonom, stützen sich aber nach wie vor in hohem Maße auf vom Menschen geschaffene Infrastrukturen wie Big Data und Algorithmen für maschinelles Lernen, aber bedürfen auch menschlicher Initiative und Eingriffe. Diese Integration wirft drängende Fragen nach den Grenzen der maschinellen Autonomie und der dauerhaften Notwendigkeit menschlicher Aufsicht bei AWS-Entscheidungsprozessen auf. Die grundsätzliche Frage nach der Verantwortung bleibt jedoch bestehen, da die Rechenschaftsplicht nicht auf Maschinen überragen werden kann, sondern nur von Menschen sinnvoll ausgeübt werden kann. Ziel der Konferenz war es, diese komplexen Zusammenhänge zu ergründen und die Vielschichtigkeit von AWS sowie die damit verbundenen Herausforderungen bzgl. einer Gewährleistung einer wirklich bedeutungsvollen menschlichen Kontrolle zu verdeutlichen.
Das Programm der Konferenz war in vier Themenbereiche gegliedert, von denen jeder einen unterschiedlichen Aspekt der AWS und ihren breiteren soziopolitischen Kontexten beleuchtete. Die vier Themen umfassten Präsentationen und Beiträge führender Expert:innen und bildeten die Grundlage für eine umfassende Erkundung der Herausforderungen und Möglichkeiten die AWS mit sich bringen.
- Autonomie, Subjektivitäten und Ungleichheiten
- Entscheidungsfindungs- (und Ziel-) Systeme jenseits autonomer Waffensysteme
- Kriegsimaginationen im Zeitalter der Algorithmen
- Die dringende Notwendigkeit einer Regulierung
(vgl. Ishmael Bhila, Swati Malik, Adriano Nogueira Drumond Lopes, Gabriel Udoh (2024): Imaginations of Autonomy: On Humans, AI-based Weapon Systems and Responsibility at Machine Speed. [Übersetzung durch Verfasserin]).
Der vollständige Bericht ist hier zu finden: https://stopkillerrobots.medium.com/imaginations-of-autonomy-on-humans-ai-based-weapon-systems-and-responsibility-at-machine-speed-c42a34fc4771